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Schulterschmerzen

Aktualisiert: 5. Apr.

Schulterschmerzen oder Schmerzen im Schultergelenk oder Schulterblatt sind weit verbreitet und können den Alltag stark einschränken. Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das bei fast jeder Armbewegung beansprucht wird. Schmerzen in der Schulter können Bewegungen wie Heben, Tragen oder sogar das Anziehen von Kleidung erschweren. Was sind die häufigsten Ursachen von Schulterschmerzen und gibt es schonende Behandlungsmethoden? Natürlich. Ziel ist es, die Beweglichkeit zu verbessern und einen beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen – ohne gleich an eine Operation zu denken.



Ein Orthopäde hilft, Schulterschmerzen mit schonenden Methoden zu behandeln.
Schulterschmerzen lassen sich durch sanfte Therapien beim Orthopäden behandeln.


Mögliche Ursachen von Schulterschmerzen


Die Schulter ist eines der beweglichsten Gelenke im Körper – und dadurch auch besonders anfällig für Verletzungen und Verschleiß. Die Ursachen von Schulterschmerzen sind vielfältig:


1. Überlastung und Fehlbelastung


Die Schulter wird im Alltag oft stark beansprucht – beim Heben, Tragen oder bei Sportarten wie Tennis, Schwimmen oder Krafttraining. Wiederholte Bewegungen oder falsche Techniken können die Muskeln und Sehnen überlasten. Das führt zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.


2. Muskelverspannungen und Fehlhaltungen


Langes Sitzen, eine gekrümmte Haltung oder Stress können die Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich verspannen. Diese Verspannungen können die Beweglichkeit der Schulter einschränken und Schmerzen verursachen.


3. Sehnenentzündungen (Tendinitis)


Wenn die Sehnen der Schulter durch Überlastung gereizt werden, kann es zu einer Entzündung kommen. Typische Symptome sind Schmerzen bei Bewegung und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Arms.


4. Schultergelenksarthrose


Mit zunehmendem Alter können sich die Knorpel im Schultergelenk abnutzen. Die Folge sind Schmerzen und Steifheit – vor allem bei Drehbewegungen oder beim Heben des Arms.


5. Verletzungen


Unfälle, Stürze oder plötzliche Bewegungen können die Schulter verletzen. Häufige Verletzungen sind:

• Risse in der Rotatorenmanschette

• Ausrenkung (Luxation) des Schultergelenks

• Prellungen und Bänderverletzungen


6. Schleimbeutelentzündung (Bursitis)


Zwischen Muskeln, Sehnen und Knochen befinden sich Schleimbeutel, die als Puffer dienen. Bei Überlastung kann sich der Schleimbeutel entzünden, was zu Schwellungen und Schmerzen führt.


Schonende Behandlungsmethoden bei Schulterschmerzen


In vielen Fällen lassen sich Schulterschmerzen ohne eine Operation gut behandeln. Ich setze auf schonende Methoden, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Hier einige bewährte Ansätze:


1. Physiotherapie und gezieltes Training


Gezielte Übungen helfen, die Muskeln der Schulter zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

• Dehnübungen lockern verspannte Muskeln und verbessern die Beweglichkeit.

• Kräftigungsübungen stärken die Muskulatur und entlasten die Sehnen.

• Stabilisationsübungen helfen, das Schultergelenk zu sichern und Fehlhaltungen zu vermeiden.


2. Manuelle Therapie


Durch gezielte Handgriffe können Blockaden und Verspannungen gelöst werden. Die manuelle Therapie hilft, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.


3. Wärme- und Kälteanwendungen


Wärme entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Bei akuten Schmerzen oder Entzündungen kann Kälte helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern.


4. Haltungsschulung und Anpassungen im Alltag


Eine schlechte Haltung belastet die Schulter zusätzlich. Durch bewusste Anpassungen im Alltag lässt sich das vermeiden:

• Achten Sie auf eine aufrechte Haltung beim Sitzen und Gehen.

• Tragen Sie Lasten nah am Körper, um die Schulter zu entlasten.

• Vermeiden Sie einseitige Belastungen und wiederholte Überkopfarbeiten.


5. Akupunktur


Akupunktur kann helfen, Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Die feinen Nadeln stimulieren bestimmte Punkte im Körper und unterstützen die Heilung.


6. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente


In manchen Fällen können leichte Schmerzmittel helfen, akute Beschwerden zu lindern. Entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen) reduzieren Schwellungen und Reizungen im Gelenk.


Wann ist eine Operation nötig?


Eine Operation sollte gut überlegt sein und dann durchgeführt werden, wenn starke Gründe vorliegen, wie:

• Ein kompletter Riss der Rotatorenmanschette

• Wiederholtes Ausrenken des Schultergelenks

• Fortschreitende Arthrose mit starken Bewegungseinschränkungen


In solchen Fällen wird gemeinsam über die nächsten Schritte nachgedacht. Eine Operation bleibt die letzte Option – vorher sollten alle schonenden Methoden ausgeschöpft werden.


Was können Sie selbst tun?


Schulterschmerzen entstehen oft durch Fehlbelastungen und Bewegungsmangel. Sie können selbst einiges tun, um die Beschwerden zu vermeiden oder zu lindern:

Achten Sie auf eine gesunde Haltung – Schultern nach hinten, Rücken gerade.

Vermeiden Sie einseitige Belastungen und Überkopfarbeiten.

Führen Sie regelmäßig Dehn- und Kräftigungsübungen für die Schultermuskulatur durch.

Bei akuten Schmerzen nicht überlasten – gönnen Sie der Schulter Ruhe.

Stress abbauen – eine entspannte Muskulatur verhindert Verspannungen.


Schulterschmerzen sind unangenehm und können die Beweglichkeit im Alltag stark einschränken. In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden durch gezielte Übungen, Physiotherapie und bewusste Anpassungen im Alltag gut in den Griff bekommen. Wärme, Kälte und manuelle Therapie können zusätzlich helfen, die Schmerzen zu lindern und die Schulter zu entlasten.


Eine Operation ist meist nur dann notwendig, wenn die Beschwerden trotz konservativer Maßnahmen nicht besser werden oder schwere Verletzungen vorliegen. Wichtig ist, frühzeitig auf die Symptome zu achten und die Schulter nicht dauerhaft zu überlasten.


Mit der richtigen Mischung aus Bewegung, Therapie und bewussten Veränderungen im Alltag lässt sich die Schulter langfristig stabilisieren – für eine bessere Beweglichkeit und einen schmerzfreien Alltag.

 
 

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